Typische Erziehungsfehler – Sicher sehen Sie auch öfter Eltern mit Ihren Kindern und fragen sich, wieso die Eltern in einer bestimmten Situation nicht anders handeln. Es ist scheinbar für jeden Außenstehenden erkennbar, dass etwas schief läuft. Nur den Betroffenen ist dies nicht klar. Bei Anderen wissen wir oft alles besser.
Doch ist es wichtig, unser eigenes Tun auch von Zeit zu Zeit einmal zu überdenken.
Manchmal kann man aber einfach nicht aus seiner Haut und man sagt oder tut im Affekt und in stressigen Momenten Dinge, die man später bereut.
Sich Fehler bewusst zu machen, ist aber der erste Schritt, etwas zu ändern!
Wir haben für Sie 20 Reflexionsfragen zusammengestellt, die Ihnen helfen können, sich mit der eigenen Erziehung auseinanderzusetzen und in der Erziehungsaufgabe zusammen mit dem Kind zu wachsen.
Denken Sie doch einmal darüber nach, ob sich von unseren nachfolgenden Problemen in der Kindererziehung nicht auch das eine oder andere bei Ihnen eingeschlichen hat.
Typische Erziehungsfehler
Überfordern Sie Ihr Kind nicht
In der heutigen Zeit ist es üblich, früh damit anzufangen, Kinder auf Schule, Beruf und Karriere vorzubereiten. Viele Eltern übertreiben das aber maßlos.
Die Folge: Eigentliche Begabungen der Kinder werden übersehen und verkümmern. Dadurch bleibt der Erfolg aus und die Kinder werden tief enttäuscht. Das Gefühl versagt und die Eltern nicht zufrieden gestellt zu haben, äußert sich in Depressionen bereits im Kindesalter oder als Erwachsener.
Dabei sollte doch das Glück Ihrer Kinder an erster Stelle stehen. Wie Sie das Selbstwertgefühl bei Ihren Kindern stärken können, lesen Sie hier.
Konzentrieren Sie sich nicht nur auf Schulleistung. Erziehen Sie die Kinder nicht für die Zukunft, sondern bleiben Sie beim Hier und Jetzt. Lassen Sie sie auch mal ausgelassen spielen! Wir haben in diesem Artikel bereits darüber geschrieben, wie wichtig das Spiel für die Entwicklung Ihrer Kinder ist.
Lassen Sie diese auch einmal im Garten toben. Hören Sie Ihnen aufmerksam zu, wenn Sie von Ihren Erlebnissen berichten und versuchen Sie sie in Dingen, die Ihnen Spaß machen, zu unterstützen. Verwechseln Sie auch nicht Ihre eigenen Interessen mit denen der Kinder.
Wenn Sie viel über ein Thema reden, ist es klar, dass Ihr Nachwuchs davon auch berührt wird. Aber gerade Sachen, die er für sich alleine entdeckt hat, rühren vielleicht von einem tieferen Wunsch her.
Alles zu seiner Zeit – Die richtige Förderung
Das soll aber nicht heißen, dass Sie Ihr Kind einfach Kind sein lassen und es nur macht, was ihm gerade in den Sinn kommt. Für Kinder ist es wichtig, dass Sie Anleitung bekommen. Sie haben ja noch nicht viele Erfahrungen gesammelt und wissen noch nicht, was alles möglich ist.
Es ist für ihre Entwicklung und ihr Vorankommen also schon wichtig, dass sie gefördert werden und das richtige Mass an Grenzen bekommen. In unserem Artikel Grenzen setzen, aber richtig, finden Sie unterstützende Hinweise dafür.
Um die beschriebene Überforderung zu vermeiden, ist es vor allem auch von Bedeutung, zu wissen, in welchem Alter sie was lernen sollen. Ein Kleinkind ist noch damit beschäftigt, Grob- und Feinmotorik zu erlernen und seine sprachlichen Fähigkeiten auszubilden. Helfen Sie ihm hierbei, indem Sie sich mit passenden Spielen und unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen auseinandersetzen. Puzzles für das geeignete Alter sind zum Beispiel sinnvoll.
Aber Vorsicht: Nicht jedes Kind ist gleich und das eine ist in einer Sache weiter, das andere in einer anderen. Gehen Sie deshalb individuell auf ihr eigenes Kind ein und vergleichen Sie es nicht zu sehr mit anderen.
Typische Erziehungsfehler – Strenge vs. Regellosigkeit
Bei alledem ist von Wichtigkeit, dass Sie immer positiv auf Ihre Lieblinge einzuwirken versuchen.
Seien Sie weder zu streng, noch geben Sie die Zügel völlig aus der Hand. Loben Sie an den geeigneten Stellen auch Kleinigkeiten. Spornen Sie Kinder mit Belohnungen an statt zu strafen. Das bedeutet nicht, dass sie für alles etwas Materielles bekommen sollen.
Das würde die falschen Werte vermitteln und Sie selbst auf Dauer in einen Teufelskreis befördern. Aber erklären Sie zum Beispiel, dass Sie später noch Zeit für ein gemeinsames Spiel haben, wenn Ihnen der Sohn oder die Tochter nun bei der Hausarbeit hilft. Natürlich müssen Sie dieses Versprechen dann auch einhalten. Wie Lob und Belohnung sein sollten, damit diese wirksam sind, können Sie in diesem Arikel lesen.
Inkonsequenz hat verheerende Auswirkungen auf die Erziehung. Lesen Sie dazu auch diesen Artikel. Ihre Kinder werden Ihnen möglicherweise gar nichts mehr glauben, nachdem sie einmal zu oft enttäuscht wurden.
Der Umgang mit Mitmenschen
Wenn Sie bereits mit Lob erziehen und liebevoll auf alles Tun Ihres Kindes eingehen, vergessen Sie darüber vielleicht, dass Ihr Kind nicht das einzige auf der Welt ist.
Jedes Kind ist einzigartig und in bestimmten Bereichen herausragend. Für Sie ist Ihres natürlich das wundervollste und es ist auch gut, wenn Sie ihm das zeigen. Aber Sie müssen ihm auch den Umgang mit anderen Menschen beibringen.
Ihr Kind muss lernen, dass andere Kinder in manchen Dingen auch besser sind als es selbst.
Es ist wichtig, dass vor allem Einzelkinder Kontakt zu Gleichaltrigen haben. Wenn Sie immer nur von Erwachsenen umringt sind, entwickeln Sie kein altersgerechtes Verhalten und ecken dadurch bei Gleichaltrigen an. Schicken Sie sie neben Kindergarten und Schule deshalb auch zu Sportvereinen, in den Kinderchor etc. Dort können Sie Ihre Sozialkompetenzen entfalten.
Sie finden bei uns auch einen Artikel, wie Sie die Empathie bei Ihrem Kind fördern können. Lesen Sie hier weiter.
Das wichtigste: Gehen Sie hier mit gutem Vorbild voran. Wenn Ihr Kind anderen Schmerzen zufügt, sollten Sie dafür keine Ausreden finden, sondern deutlich machen, dass das nicht akzeptabel ist. Dann wird Ihr Kleines zu einem glücklichen, umgänglichen und selbstbewussten Menschen heranwachsen.
Ihre
Sara und Peter Michalik
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