Christian Marchner

Aber das dann wirklich bewusst zu erleben, dass mindestens ein Partner immer beim Kind ist und dadurch auch von vielem ausgeklinkt ist, das ist einfach eine enorme Umstellung gewesen.

Christian erzählt im Interview:

  • Wir haben sehr früh Kinder bekommen.
  • Ein Partner ist immer beim Kind, das ist eine grosse Umstellung.
  • Manchmal war unser Paarzeit, das Spielzeug aufräumen.
  • Es gab Phasen, da haben wir nur funktioniert und das kann ziemlich frustrierend sein.
  • Eine grosse Herausforderung war meine Vaterrolle zu finden.
  • Es war ein langer und teilweise auch für mich sehr, sehr schwieriger Prozess.
  • Von Kindern habe ich gelernt, eine gesunde Naivität einfach wieder zu finden.

Aber jetzt endlich zum Podcast!


Christian Marchner: Meine Vaterrolle finden, war gar nicht so einfach [014] jetzt hören

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Shownotes:

Seit 2009 beschäftigen meine Frau Sylvia und ich uns mit Immobilien. Das ging soweit, dass ich vor einigen Jahren eine private Seite zu unseren Investments erstellt habe: www.dasrenditeprojekt.de
Aufgrund dieser Seite durfte ich weitere Gleichgesinnte treffen und habe das Thema Immobilien weiter verfolgt.

Soweit, dass aktuell hauptsächlich Mieteinnahmen unser Leben finanzieren und wir, also Sylvia, unsere drei Kids und ich, überdurchschnittlich viel Zeit miteinander verbringen dürfen und Sylvia und ich uns flexibel unter die Arme greifen können. Was bei drei kleinen Kindern auch echt nötig ist…


Ich lese lieber:

Transkript:

PETER: Hier ist wieder Eltern-Podcast. Mein heutiger Gast ist Christian aus Landshut. Hallo Christian. #00:00:11-3#

CHRISTIAN: Hallo Peter. Servus. #00:00:13-8#

PETER: Christian, erzähle uns doch erst mal, wer Du bist, was Du machst und vor allem, wie viele Kinder Du hast? #00:00:19-0#

CHRISTIAN: Also ich bin – jetzt hätte ich fast gesagt 31, ich habe erst Geburtstag gehabt – ich bin 32 Jahre alt. #00:00:26-5#

PETER: Gratuliere. #00:00:27-6#

CHRISTIAN: Vielen Dank. Bin Polizist, aktuell mehr auf dem Papier als in der Realität. Und seit über sechs Jahren glücklich verheiratet und seit knapp über vier Wochen haben wir drei Kinder. #00:00:41-1#

PETER: Ah ja. #00:00:43-1#

CHRISTIAN: Haben wir noch den Max dazu bekommen. #00:00:44-0#

PETER: Aha. Wie alt sind die Kinder? (unv.) #00:00:45-8#

CHRISTIAN: Also die Paula wird jetzt dann fünf in Kürze. Der Felix ist grade drei geworden. Und der Max eben geht jetzt in seinen zweiten Lebensmonat. #00:00:52-7#

PETER: Aha. Das heißt, eine recht große Spannbreite im kleinen Bereich, ich will mal sagen, in dem Vorschulbereich. #00:01:00-6#

CHRISTIAN: So schaut’s aus. #00:01:01-1#

PETER: Genau. Ja. Was hat sich durch die Kinder in Deinem Leben verändert? #00:01:08-8#

CHRISTIAN: Im, ja, im Endeffekt hat sich alles verändert. Also so muss man es einfach sagen. Es ist nicht so, wie wenn man sich beispielsweise ein neues Auto kauft. Dann ist das für drei Monate interessant und ändert aber viele Bereiche nicht. So ist es halt, Kinder, Familie ist – für uns auch vor allem – etwas sehr Fundamentales.

Und Kinder brauchen einfach eine Zeit, die brauchen die Eltern, und deswegen wurde und wird auch viel danach ausgerichtet. Also die Flexibilität, die wir früher gehabt haben, also auch zu zweit oder mit anderen, mit beruflichen Sachen, Unternehmungen, die hat sich dadurch einfach deutlich eingeschränkt. #00:01:50-0#

PETER: Okay. Und also merkt man das im Alltag sehr stark, oder wie ist das für Dich? #00:01:54-9#

CHRISTIAN: Es hat sich mittlerweile, es hat sich eingependelt. Also am Anfang natürlich umso mehr. Jeder weiß, wenn ein Kind kommt, man muss sich/ Wir kümmern uns drum, ist ja klar. Aber das dann wirklich bewusst zu erleben, dass mindestens ein Partner immer beim Kind ist und dadurch auch von vielem ausgeklinkt ist, das ist einfach eine enorme Umstellung gewesen. Und da mussten wir uns einfach rein finden, koordinieren, wer nimmt jetzt den Kleinen, oder jetzt hätten wir beide da und da die Termine. Wer kann jetzt seinen wahrnehmen? Weil wir hatten Paula irgendwann, wir hatten Paula und Felix. „Oh, da wäre eigentlich Mittagsschlaf“ und das dann alles in einem gesunden Maße anzupassen und das dann auch automatisch drin zu haben, alles so ein bisschen um ein paar Konstanten um die Kinder rumzubauen, das hat schon Zeit in Anspruch genommen und war nicht immer ganz einfach. #00:02:57-3#

PETER: Wie habt Ihr – eben, ich wollte grad fragen – wie habt Ihr das gemacht? Weil Du hast vorhin erwähnt irgendwie, einer ist immer zuständig für die Kinder und dann fehlt diese Zeit zu zweit, oder? #00:03:09-8#

CHRISTIAN: Ja, genau. Im Zweifelsfall am Anfang – ich meine ich bin jetzt auch seit neun Monaten daheim, genauso wie meine Frau – die jetzt die letzten, ja, vier Jahre ich glaube ein halbes Jahr gearbeitet hat. Ansonsten daheim war und sich vorrangig um die Kinder gekümmert hat. Deswegen war da vor allem die Silvia die Bezugsperson und ich habe halt Drumherum versucht, das alles irgendwie am Laufen ist.

Aber natürlich haben wir dann auch weniger miteinander gemacht, weniger Zeit für uns. Und die Gefahr die, glaube ich, dann bei allen Eltern besteht ist einfach auch, dass man Phasen drin hat, wo jeder nur funktioniert. Seinen Tagesablauf, seine To-Do-Liste irgendwie abzuarbeiten. Und dann die Zeit, die man Gemeinsames/ also nicht nur irgendwie am Abend das Spielzeug aufräumt. Sondern wirklich mal einfach zu zweit, wenn die Kinder bei der Oma oder im Kindergarten sind, Kaffee trinken geht oder sich mal unterhält was es Neues gibt. Da ist die Gefahr sehr groß und war bei uns auch so, dass es Zeitweise hat es das fast nicht gegeben. #00:04:13-7#

PETER: Aha. Und wie habt Ihr das dann gemacht, dass es Zeit wieder gibt? Also was war der Trick oder der Tipp? #00:04:23-6#

CHRISTIAN: Bewusst versucht zu sagen: „Okay, an dem Tag nehmen wir uns die Zeit für uns, egal – da hätten wir beide Zeit – egal was dann kommt. Es bleibt geblockt.“ Oder auch dann am Abend, an dem und dem Tag schicken wir die Kinder früher ins Bett, die Zeit nehmen wir für uns. Lässt sich in der Praxis auch nicht immer ganz so umsetzen. Aber das war dann wichtig und auch, dass dann eben meine Frau dann, die ja eben teilweise Teilzeit gearbeitet hat – am Anfang war das Bestreben auch, ganz zurück zu kehren – auch da beruflich zurückgesteckt hat und einfach auch als Konstante mal daheim geblieben ist.

Und ich dann einfach die Variable auch mal in dem Spiel war, hier doch die Kinder zu nehmen, da mal ab zu nehmen. Aber Zeit ist natürlich eine große Sache. Und jetzt, wo wir grade beide daheim sind, da funktioniert es natürlich umso leichter. Aber das war nicht immer so. #00:05:21-6#

PETER: Und dieses Verabreden, das hat für Euch gut funktioniert? #00:05:26-3#

CHRISTIAN: Als es damals soweit war, dass wir das dann auch festgesetzt hatten und nicht, der Eine hat’s vergessen und was ausgemacht. Also das hat’s natürlich auch wieder gegeben. Meist war ich der, der dann in den Terminplaner geschaut hat: „Ach, da ist ja noch frei. Okay, dann leg ich mir den Termin da hin.“ Sehr zum Missfallen der Silvia natürlich. #00:05:47-7#

PETER: Aha. #00:05:49-0#

CHRISTIAN: Und dann haben wir das zeitweise gut hinbekommen. Aber dann gibt’s wieder irgendwas: Jemand ist krank, irgendwas taucht auf. Man lässt das schleifen. Und dann, man gewöhnt sich an alles, dann entflieht das wieder. Und dann ist man eigentlich wieder bei null. #00:06:06-0#

PETER: Das heißt, man muss sich das wirklich schon auch erkämpfen fast? #00:06:10-8#

CHRISTIAN: Ja. Absolut. #00:06:13-4#

PETER: Und wie ist das, also, weil einige Eltern sagen ja: „Wenn wir uns so verabreden, da fehlt so irgendwie die Romantik“ oder „Es ist nicht spontan“ oder so. War das für Euch ein Thema? #00:06:24-3#

CHRISTIAN: Ja, die Spontanität, die geht, die wird so ein Stück weit zurück gefahren. Leider. Und was natürlich auch passieren kann wenn man sagt: „Wir nehmen uns jetzt Zeit für uns an dem und dem Tag“ gab’s auch mal was. In der Nachbetrachtung (lachend) ist das natürlich lustig, als hätten die Kinder da einen Radar: Es ist jetzt Zeit für Mama und Papa. Man will sich die Zeit nehmen und dann entweder schreit der Felix ins Babyphone oder die Paula. Und das dann über Tage eigentlich immer, #00:06:57-7#

PETER: Okay. #00:06:57-7#

CHRISTIAN: kann dann auch mal zeitweise frustrierend sein. Wie gesagt, in der Nachbetrachtung ganz lustig, (lachend) aber das da war zeitweise echt, ja, nicht so toll. #00:07:05-8#

PETER: Ja, das kann ich mir gut vorstellen, ja. Was war für Dich die größte Herausforderung im Bezug auf das Vater werden? Also oder das Vater sein. Nicht werden, sondern Vater sein? #00:07:18-1#

CHRISTIAN: Das ist einfach zu beantworten: Meine Vaterrolle finden, da reinzuwachsen und das auch: Meine Rolle anders gestalten als die Silvia. Und da gibt’s zwei Beispiele in Bezug auf das: Wir haben 2013, 2014 haben wir in München-Untermenzing gewohnt. Vielleicht kennen ein paar Hörer den Stadtteil, es ist ein echt grüner schöner Stadtteil in München, viele Familien. Und da gab’s unweit von unserem Haus gab’s – oder gibt’s immer noch – die Angerlohe.

Das ist so ein kleines naturbelassenes Waldstückchen mit auch einem großen Spielplatz. Und ich war dann 2013, 2014, ich habe meine Elternzeit genommen mal zwei Monate, hatte noch viel Resturlaub, viele Überstunden. War auch in einem flexiblen Dienst und war unter Tags oder unter der Woche auch oftmals daheim. Und wenn dann meine Frau, die Silvia, irgendwas gemacht hat am Vormittag, dann habe ich die Kinder eingepackt. Am Anfang nur die Paula, dann war der Felix da. Beide eingepackt und bin halt oft in die Angerlohe und bin auch zu dem Spielplatz hin.

Und dann gab’s immer so eine Zeit, also ab zehn Uhr ging’s da richtig los. Und ich war regelmäßig der einzige Mann. Ab und zu gab’s dann gab’s da noch so eine verlorene Seele, die da rumgestanden ist. Und es waren außen rum ganz viele also Mütter mit Kindern.

Mit der Freundin noch mit dem Kind. Oder die Mutter mit der Oma mit dem Kind. Ein paar Tagesmütter mit den Kindern. Und ab zehn Uhr war da immer so ein Zeitpunkt, da herrschte ein Betrieb, da ging’s zu, das war laut, das war aber unglaublich. Aber das waren gar nicht die Kinder, das waren die Mütter. Das war ein aktives bespaßen der Kinder, ein – Neudeutsch würde man wahrscheinlich sagen – ein Coaching der Kinder. „Hast Du Hunger? Hast Du Durst? Wie geht’s Deiner Windel? Magst Du nicht mal da hinter schauen? Schau mal, was da ist? Versuchen wir das mal.“

Und dann war ich dazwischen drin und habe halt dann die Paula auf eine Schaukel gesetzt, mit ihr geschaukelt. Irgendwo so eine kleine Burg gebaut, nebenbei noch den Felix dann am Arm, als er da war. Aber alles in einer Ruhe und das war unheimlich, das war unheimlich stressig für mich. Und ich habe mir dann auch dann, also als wir dann da immer weggegangen sind, ich habe das dann mich schon gefragt: „Okay, hast Du zu wenig übrig für Deine Kinder, dass Du nicht versuchst, dauernd auch irgendwie was Neues und den Spaßfaktor hoch zu halten?“ Und ich habe das auch immer versucht, die Kinder da aktiv zum Bespaßen. Also war bestimmt völlig hilflos und lustig von außen anzusehen. Ich habe mich auch Mords unwohl gefühlt. Die Kinder werden sich auch gedacht haben: „Was ist denn mit dem jetzt los?“ Und mein Ding war dann, immer mehr also dann vor denen da zu sein, oder durch den Park dann/ Also ein wunder-, wunderschönes Waldstück, naturbelassen dort. Wir hatten unsere Baumstämme umgefallene, Äste, wo wir gewusst haben: Wenn man den umdreht, dann gibt’s da die Kröten.

Die Paula hat ja alles auf die Hand genommen, so wie ich auch als Kind. Haben wir geschaut, wo gibt’s die Kröten? Wenn man da umgedreht hat, da gab’s den alten Salamander mit seinem roten Bauch. Da hinten waren dann die größten Käfer im Wald zu finden, die größten, da die größten Spinnen. Und das aber halt in einer Ruhe, das einfach mehr mein Ding war. #00:11:01-4#

PETER: Mhm (bejahend) #00:11:03-3#

CHRISTIAN: Und, ja. #00:11:03-1#

PETER: Das heißt, dieser Trubel auf diesem Spielplatz hat dir geholfen, Deine Vaterrolle zu finden? #00:11:08-9#

CHRISTIAN: Ja. So ist aber nicht richtig. Also es hat erst mal mich ein bisschen verzweifeln lassen oder zum fragen: Ist die Rolle, die ich jetzt habe, ist das eine Vaterrolle? Fülle ich sie vielleicht, fülle ich sie falsch aus? Weil ich einfach da der ruhigere Part bin. Auch daheim, der dann die Legokiste umschmeißen auf dem Tisch jetzt die große, den Lego-Turm baut: Oder ein Buch vorliest, oder im Garten irgendwas rumschaut. Also dieser, mehr das laufen lassen und nicht dieser aktive Coach wie ich es da halt unheimlich extrem erlebt habe. Und sinnigerweise – ich weiß ja nicht, vielleicht hast Du den Artikel auch gelesen – letztes Jahr in irgendeiner Zeitung war mal ein Artikel: Sind Väter die besseren Mütter? #00:11:54-0#

PETER: Aha. #00:11:54-4#

CHRISTIAN: Die Zeitung habe ich mir gekauft, also „Achtung Spoiler“ sind’s natürlich nicht, ist eine andere Rolle. Und dann haben da drin auch viele Väter genau das beschrieben und ist auch eine Story über eine Kinder, so eine, ja, so eine Krabbelgruppe in Berlin, wo auch nur Väter zusammen kommen. Und auch der Autor oder die Autorin ganz erstaunt war, was da für eine Ruhe drin herrscht.

Weil halt einfach da zwei Kinder da am Boden rumrollen. Der eine Papa liest mit dem Kind irgendwas, die anderen ratschen am Tisch, während die Kinder da unten spielen. Und dann wurden da ein paar interviewt und die haben es halt genauso gesehen wie ich. Die haben sich bei diesem ganzen Gecoache und rumgezuppel an den Kindern total, total unwohl gefühlt. Und dann habe ich mir gedacht: „Okay, also das war halt einfach, das warst Du nicht. Das hättest Du nie sein können diese Vaterrolle.“ Und die Rolle, so wie ich sie ausgefüllt habe, war dann in meinen Augen doch ganz gut. Das Problem an der Sache war, für Münchner Verhältnisse haben wir halt sehr früh Kinder bekommen. #00:12:59-2#

PETER: Okay. #00:12:59-2#

CHRISTIAN: Also wenn ich jetzt schau, wir haben ein Klassentreffen von der Grundschule aus. Da gibt’s ein paar, die haben halt mit 20 – Anfang 20 – das erste Kind und das ist am Land draußen durchaus noch normal. Jetzt haben wir mit Mitte 20 in München die Paula bekommen. So in unserem gleichaltrigen Freundeskreis hatte keiner Kinder. Also ich konnte mich da auch mit keinem drüber austauschen. Meine Frau hat schon immer gesagt: „So wie Du das machst, machst Du das gut.“ Aber, ja, das ist dann irgendwie auch eine Meinung, vielleicht auch die Wichtigste. Aber man macht sich/ Oder ich habe mir dann trotzdem meine Gedanken gemacht. Und/ #00:13:40-0#

PETER: Wie hast Du Dich informiert? Hast Du irgendwelche Bücher gelesen? Oder Hörbücher? Oder im Internet? Gibt’s da etwas, wo Du sagen kannst: „Ja, das hat mir geholfen in der Zeit bei der Orientierung oder um meine Vaterrolle finden?“ #00:13:53-6#

CHRISTIAN: Ja, ich hätte es machen sollen. Ich habe es nicht gemacht. Also ich lese gern und viel. Und dadurch, ja, nein, den persönlichen Austausch hätte ich gesucht, den habe ich nicht gefunden. Und das habe ich nicht gemacht. Also das wäre/ Jetzt so den Blog den Du hast, also toll, super. Genau sowas hätte es eigentlich, hätte es für mich geben müssen. Wahrscheinlich hätte ich nicht danach gesucht. Das wäre jetzt das andere Problem gewesen dann von mir zu dem Zeitpunkt. Aber genau so, also ich finde es ganz toll. Und das, sowas hätte mir geholfen. Deswegen war das ein langer und teilweise auch für mich sehr, sehr schwieriger Prozess. #00:14:30-6#

PETER: Was war das Schwierigste für Dich an dieser Rollenfindung? #00:14:35-6#

CHRISTIAN: Den Zeitpunkt nicht zu kennen oder zu wissen: Okay, jetzt bist Du in einer Vaterrolle drin, wo Du Dich wohl fühlst. Und auch wohl fühlen darfst. Ich habe halt nur die Rollenbilder oftmals der Frauen drumherum gesehen (lachend) und das war halt nicht meine Rolle. Und deswegen wusste ich auch nicht: Passt jetzt die Rolle? Ist die Vaterrolle so in Ordnung für Dich? Passt’s den Kindern? Also ich bin mir sicher, jetzt hier im Nachhinein auch wie die Paula begeistert ist, alles was kreucht und fleucht und mit Natur und mit Tieren. Und auch gerne liest und auch Spaß dabei hat, hat das, war das in meinen Augen sehr gut. Aber diese Bestätigung auch mit dem Artikel, wie jetzt sich die Kinder entwickelt haben, wie man selber auch dann irgendwann mal merkt: „Hey, die anderen Eltern kochen auch nur mit Wasser.“ Der Prozess war einfach schwer. #00:15:31-6#

PETER: Mhm (bejahend) Okay. Das kann ich mir vorstellen. Das ist eben wirklich, man muss sich finden und man muss auch die intuitiv das Vertrauen haben, dass man das richtig macht, was man macht, ja. Das ist, glaube ich, so die größte Herausforderung. #00:15:47-7#

CHRISTIAN: Genau. Ganz genau. #00:15:48-5#

PETER: Okay. Gibt es eine Fähigkeit oder eine Stärke, die Du durch Deine Kinder neu entdeckt hast? Oder weiter entwickelt hast? #00:15:56-8#

CHRISTIAN: Ja, dass man einfach die Welt, ja, bisschen mit anderen Augen einfach sieht. Hört sich jetzt komisch und total (lacht) philosophisch an, aber viele Sachen oder das meiste hat einfach einen ganz einen anderen Stellenwert. Kinder sind was Fundamentales. Wenn es den Kindern gut geht und der Familie gut geht, also so schlimm das drumrum, so schlimm kann es eigentlich gar nicht sein. Vielleicht in einer Situation, in der Du selbst schon, dass man sich mordsmäßig mal aufregt. Aber dann mit ein bisschen zeitlichem Abstand, dass man sich da dann großartig in irgendwas reinsteigert oder das längerfristig, wenn eigentlich im Hintergrund das Fundament passt, das hat mir da schon sehr geholfen. Das andere wiederum ist, die Kehrseite was sein kann, wenn es in der Familie nicht läuft, wenn die Kinder krank sind, da irgendwas nicht passt, dann kann die Sonne noch so schön scheinen, dann kann es noch grad so gut gehen mit dem Beruf. Dann werde ich auch nicht froh. #00:16:50-6#

PETER: Mhm (bejahend) Ja, das kann ich gut nachvollziehen, ja. Es gibt – glaube ich – nichts schlimmeres, als wenn man seine eigenen Kinder krank oder leiden sieht. Oder mit Schmerzen. #00:17:00-4#

CHRISTIAN: Ganz genau. #00:17:01-2#

PETER: Und das/ #00:17:01-2#

CHRISTIAN: Und ja, was es auch noch gibt, was wir erfahren haben: Was heißt müssen? Also ich denke, was wir gelernt haben, da würde mir jetzt die Silvia auch zustimmen: Wenn man Kinder dann mal hat, es gibt für uns nichts schöneres, aber es gibt auch nichts Stressigeres oder keine stressigeren Situationen, als die, die die man mit Kindern erfährt. Und wir haben es auch im Bekanntenkreis mitbekommen. Es kommt ein Kind, teilweise ungeplant, teilweise weil man versucht, vielleicht eine Beziehung zu kitten.

Halte ich für schwierig, dass da die Kind/ das Kind die Lösung sein soll oder sein kann. Also die Kinder sind ein Spiegelbild von uns, wenn wir gestresst sind, sind es die Kinder auch. Und insbesondere mit Kindern kommt auch viel Stress, weil man sich noch nicht klar ist: Wie geht man/ welchen Weg der Erziehung schlägt man ein? Gemeinsam, wo tickt man gleich? Oder auch ganz banal, wenn alle krank sind oder wenn einfach viel Schlafentzug da ist, dann streitet man oftmals wegen den kleinsten Sachen, was leicht wieder zu kitten ist, wenn man wirklich auf einer Wellenlänge ist.

Aber wenn man das nicht ist, also dann glaube ich, das Kind das auch ein unheimlicher Stressor sein kann, dann wird’s um so schwerer. Meine Frau und ich – davon bin ich überzeugt – wir passen wunderbar zusammen. Wir haben, was Moral-, Ethik-Vorstellungen betrifft, haben wir einen tollen Gleichklang. Das heißt nicht, dass wir immer einer Meinung sind. Das absolut nicht. Aber so, einfach wieder vom Fundament her, haben wir die gleiche Ausrichtung und deswegen funktioniert es auch so gut. Wenn das nicht der Fall ist, dann glaube ich, wird’s schon schwer. #00:18:49-0#

PETER: Ja, das ist schon, wie Du gesagt hast: Wenn die Beziehung zwischen Mann und Frau nicht stimmig ist, dann wird’s stressig, ja. Dann ist es wirklich ein Stressfaktor. Das stimmt, ja. Eine andere Frage, das ist so die Leitfrage von diesem Podcast eigentlich: Gab es eine oder mehrere Situationen, wo Du gesagt hast oder wo Du Dich gefragt hast: „Ist es bei anderen eigentlich auch so?“ #00:19:13-8#

CHRISTIAN: (lacht) Ah ja, natürlich. Also jetzt wo man eine gewisse – ja, was heißt Souveränität, das kann man jetzt vielleicht nicht sagen – aber eine gewisse Erfahrung haben, da gehen die/ tendiert das jetzt doch mittlerweile gegen Null. Weil wir wissen, es ist auch bei anderen so. Mittlerweile haben auch viel in unserem Bekanntenkreis haben nachgezogen mit Kindern. Und wenn wir uns unterhalten, was alles passieren kann, natürlich denkt man sich am Anfang, man geht irgendwo einkaufen, Friede, Freude, Eierkuchen. Die Paula bekommt irgendwas nicht in die Hand im Einkaufsmarkt und im Endeffekt die unterhält bis man wieder draußen ist, schreit, weint, beklagt sich, schimpft.

Also da habe ich am Anfang schon auch verzweifelt und dachte mir: „Das gibt’s ja gar nicht.“ Und wenn man sich dann umschaut, dann komischerweise alle Kinder die man sieht, sind dann grade Engel. Und haben so einen Heiligenschein drüber. Und also das wissen wir jetzt auch, das ist halt absolut nicht der Fall. Und ich muss auch immer lachen, wenn ältere Kinder herkommen – wir sind irgendwo unterwegs – und kommen her: „Mein Gott, haben Sie tolle Kinder und wohlerzogene Kinder. Die sind bestimmt immer so brav.“ #00:20:29-3#

PETER: Genau, ja. #00:20:29-3#

CHRISTIAN: Und da sage ich dann auch: „Ja mei, wenn Sie wüssten“ oder „Ich kann’s Ihnen gern einmal einen Tag ausleihen.“ Und ist natürlich jetzt lustig und sehen wir in der Regel jetzt auch. Wenn es dann mal so einen Aufstand gibt, dann ist das in Ordnung, das gehört dazu. Ein Kind ist einfach nicht ausgeglichen. #00:20:47-4#

PETER: Genau. #00:20:47-4#

CHRISTIAN: Aber dass man jetzt da dran verzweifeln und denken: „Oh Gott, ist das bei anderen nicht so?“ da sind wir jetzt schon drüber. #00:20:52-0#

PETER: Genau. Aber das kann am Anfang sehr verunsichern, wenn man das noch nie erlebt hat. Und dann sich fragt: „Oh mein Gott, ja, // was passiert da grade?“ #00:20:59-6#

CHRISTIAN: // Total. // Absolut. #00:20:59-7#

PETER: Dann eine Frag noch, die mich persönlich interessiert: Warst Du bei den Geburten dabei? #00:21:07-5#

CHRISTIAN: Ich war dabei. Das war klar, da will ich dabei sein. Und bei der ersten Geburt, also die hat mit Einsetzen der Wehen und als wir im Krankenhaus waren, hat knapp 14 Stunden gedauert. Also die war ganz, ganz schlimm, die Geburt. Entschuldigung (hustet) Ganz, ganz schlimm. Also für meine Frau mit Sicherheit noch schlimmer als für mich. Aber auch für mich, als ich gesehen habe, meine Frau unter Schmerzen und es ging nichts voran. Das Klinikpersonal, irgendwie hatte keiner Zeit, weil es dann einen Schichtwechsel gab und was weiß ich was.

Und dann hat man uns nach der Geburt vergessen. Und ich saß dann da, teilweise saß ich mal irgendwo in der Ecke hinten und eine Hebamme hing auf meiner Frau drauf. Die eine war unten, irgendeine ist drumrum noch gelaufen. Also das war, war wichtig – auch für mich – dass ich da dabei war. Aber das war auch für mich war das ganz, ganz grausam, schlimm. Weil ich mir gedacht habe: „Oh Gott, die, meine Frau, die Paula.“ Die zweite war dann zwar kurz, aber auch nicht wirklich toll. Und jetzt die dritte Geburt hatten wir in einem Geburtshaus bei uns in Landshut. Haben wir uns verabschiedet von den Kliniken. #00:22:24-3#

PETER: Ja. #00:22:25-2#

CHRISTIAN: Und haben wir nur mit Hilfe einer – oder von zwei Hebammen, es kam eine dazu – in einem sehr intimen Umfeld haben wir den/ kam der Max auf die Welt. Und das war so ein wunderschönes Erlebnis. Und war dann auch ein/ Also unsere Familienplanung ist jetzt mal abgeschlossen. Ich meine, das kann man jetzt nie so mit Sicherheit sagen. Aber das war auf jeden Fall ein toller Abschluss der Trilogie, sag ich jetzt mal. #00:22:50-2#

PETER: Mhm (bejahend) Das, was Du beschreibst, diese Ohnmacht die man da als Mann hat bei der Geburt, weil man eigentlich nur noch zu schaut und mit die Schmerzen empfindet aber eigentlich nichts machen kann. Das beschreiben viele Männer eben als sehr, ja, einfach ohnmächtig. Oder, man ist ohnm/ man kann nichts tun. Außer, da zu sein und das ist halt/ #00:23:13-6#

CHRISTIAN: Genau. Ja, und das auch nochmal: Ich konnte ja dann nicht mal hin – also zeitweise – an meine Frau, wenigstens die Hand nehmen. Sondern also ich war da, aber auch nicht. Und das, ja, also ganz schlimm, musste ich auch daran knabbern. Also das war jetzt kein so tolles/ Als die Paula dann da war und die Paula dann bei meiner Frau im Arm und bei mir im Arm und wir da geweint haben, war für sich natürlich wunder, wunder schön. Aber die Geburt, das davor, war grausam teilweise. #00:23:44-7#

PETER: Okay. Was macht Ihr beide, wenn Ihr verschiedene Ansichten habt in Erziehungsfragen? Wie löst Ihr das? #00:23:52-5#

CHRISTIAN: (lacht) Wir haben natürlich davor beschlossen, wie viele Eltern wahrscheinlich auch, wir machen es nicht so wie beispielsweise unsere Eltern oder die. Wir sind, wir besprechen alles davor, keiner fällt dem anderen in den Rücken. Und, ja, das hat sich jetzt/ in der Praxis ist das gar nicht so einfach. Wir haben da schon einen Gleichklang und eine Linie. Und wenn wir das vor allem auch mitbekommen, ich: „Die Mama sagt das“ oder die Mama jetzt: „Der Papa sagt das“ dann versuchen wir auch hinterher zu sagen: „Okay, ist klar. Ich war jetzt auf Deiner Seite. Aber vielleicht überleg Dir das doch mal.

Machen wir das doch in Richtung so. Oder da hättest Du vielleicht besser reagieren können.“ Aber die Paula wird da auch schon gewiefter, da die Eltern mal gegeneinander auszuspielen. Und aber so grundsätzlich haben wir nie das Problem gehabt, zu sagen: „Also ich will, dass die Erziehung in die Richtung geht.“ Keine Ahnung, irgendwie streng. Bis zu völlig liberal und das Kind da darf alles. Also dass da zwei so Welten aufeinander prallen und dann auch kein Kompromiss gefunden werden kann, die Problematik hatten wir nicht. #00:24:58-6#

PETER: Aber habe ich das richtig verstanden, das heißt, wenn Du jetzt merkst, dass Deine Frau etwas macht wo Du nicht so gut findest, dann lässt Du sie es machen. Und Ihr besprecht das hinterher, oder wie? Habe ich das? #00:25:08-7#

CHRISTIAN: Genau. #00:25:09-2#

PETER: Ja. #00:25:10-2#

CHRISTIAN: Das ist der Plan. In der Praxis gab’s auch schon von beiden Seiten, wo die Paula/ die Silvia dann sagt, das und das, vielleicht auch aus einem Ärgernis heraus. Weil die Paula, der Felix gerade irgendwas angestellt hat, obwohl wir es davor verboten haben. Oder gesagt haben: „Bitte macht das nicht.“ Dass ich dann auch sage: „Nein, das passt schon.“ Und da der Silvia in den Rücken falle oder sie mir, das gibt es schon auch. Das tut dann dem einen hinterher dann immer leid. Und wir schauen, dass wir das wieder gemeinsam irgendwie ausrichten. Aber meistens funktioniert es wirklich so, dass man dann zuhört oder ich zuhöre, und dann hinterher zur Silvia sage: “ Du, das fand ich jetzt nicht so ganz toll. Schau mal, wenn ich jetzt die Paula gewesen wäre, hätte ich mich so gefühlt.“

Und dann auch die Silvia oftmals sagt und genauso andersrum auch: „Ja, stimmt. Hast recht. Das nächste Mal probieren wir es anders.“ Aber da direkt während dem Erziehungs-Akt – sage ich mal – da einzugreifen, das kommt dann doch selten vor. #00:26:15-1#

PETER: Mhm (bejahend) Okay. Kinder sind ja bekanntlich ganz große Lehrmeister. Gibt es etwas, was Du von Deinen Kindern gelernt hast? #00:26:25-0#

CHRISTIAN: Ja. Wieder gelernt, muss man auch sagen. Ich, das, was ich wieder gelernt habe und was ich auch in/ Also wir investieren ja gern in Immobilien und sind da viel unterwegs, und ich auch beratend tätig. Und es wird ja – auch in Deutschland – wird ja viel einfach von vornherein kaputt geredet. Einer sagt irgendwas, es gibt irgendeine Meldung, und dann kommt: „Das kann nicht gehen. Das funktioniert nicht, das ist schlecht.“ Und einfach, dass man von Kindern so eine gesunde Naivität einfach wieder mitbekommt. Und einfach wirklich hinterfragt und nicht einfach/ Das Schlimmste ist, wenn man etwas googelt, weil dann weiß man sowieso nicht mehr was jetzt richtig oder falsch ist. #00:27:07-1#

PETER: Ja. #00:27:07-1#

CHRISTIAN: Sondern einfach mal mit einer gesunden Naivität ran geht, alles mal mit anderen Augen betrachtet. Auch mit Kinderaugen unvoreingenommen. Das ist was, das wieder zu lernen und das dann – funktioniert bei mir auch nicht immer – aber wenn man sich das bewusst macht, und das wieder sich irgendwie zu Eigen machen kann: Es ist ganz was Tolles. Und das man sich halt auch an den kleinsten Sachen freut. Und dass einem klar ist, dass man halt oftmals nur einen beschränkten Horizont hat. Und wenn für die Paula ein Spielzeug kaputt geht – irgendwas, das Lieblings-Spielzeug – mei, die Welt dreht sich natürlich trotzdem weiter.

Aber dass das in diesem kleinen Kosmos, in der kleinen Welt, einfach der Weltuntergang grad ist. Und dass man dann tröstet und nicht sagt: „Ja, ist doch wurscht, Du hast noch ein anderes.“ Sondern das halt wirklich annimmt und diese kleine Welt einfach da ein Teil davon ist. Und einfach die mal so klein sein lasst. Und da, also das ist einfach ganz, ganz was Tolles und was Fabelhaftes. Und da bin ich meinen Kindern total dankbar, dass ich das durch sie wieder geschafft habe, so einfach die Welt teilweise zu sehen. #00:28:17-7#

PETER: Sehr schön, ja. Also das können Kinder sehr gut. (lacht) #00:28:21-7#

CHRISTIAN: Ja. #00:28:21-7#

PETER: Das stimmt. Was mich noch interessieren würde, so als Abschluss-Frage: Wie ist die Rollenaufteilung bei Euch? Also arbei/ Deine Frau arbeitet nicht, das habe ich schon gehört. Aber wie ist das bei Dir? #00:28:35-6#

CHRISTIAN: Also ich, wir haben ja jetzt das Glück, falls mich da dann einer googeln sollte, ich habe eine Homepage über Immobilien-Investments. Das zum, also hauptsächlich auch einfach nur für uns zu zweit gestartet, halt dass wir in Immobilien investieren. Und mittlerweile ist es einfach so, dass wir uns dadurch Freizeit kaufen können, dass meine Frau daheim bleibt. Und dass auch ich einfach daheim bleibe, jetzt mittlerweile seit neun Monaten.

Und auch jetzt das nächste Jahr ist bereits wieder genehmigt, daheim zu bleiben. Und dadurch haben wir jetzt so die klassische Rollenverteilung, wo davor wirklich die Silvia die Mama war und sich alles im Haus, um Haus, um die Kinder, um alles gekümmert hat. Und ich halt drumrum geschaut habe, dass das irgendwie alles läuft, finanziell, beruflich, einfach was sonst noch außerhalb anfällt. Und oftmals dann nicht so am Familienleben teilgenommen habe. Das ist jetzt was, das ist jetzt aufgeweicht diese Rollenverteilung. Gut, heute in der Früh hat die Silvia die Kids in den Kindergarten gebracht. Letzte Woche habe jeden Tag ich die Kinder in den Kindergarten gebracht. Meistens hole ich sie auch grade am Nachmittag ab. Wir gehen zusammen einkaufen. Meine Frau und ich gehen zusammen wieder Kaffee trinken.

Deswegen wird das da jetzt durchaus wieder aufgeweicht. Und ich finde es einfach nur toll, da richtig teilhaben zu können. Wobei jetzt, Einschränkung jetzt, seitdem der Max da ist, mit Stillen und allem. Also der Max ist grade das Kind der Silvia. Und Paula und Felix sind dann jetzt mehr einfach grad mein Part. Aber vieles geht auch da zusammen oder zu fünft. Und das ist wunderbar. #00:30:22-2#

PETER: Ja, das ist natürlich eine sehr schöne Situation, die Ihr da habt, dass Ihr Euch das so nehmen könnt, die Zeit für die Kinder und für Euch. Das ist, glaube ich, etwas wo sich viele wünschen. #00:30:35-3#

CHRISTIAN: Ja, richtig. Man kann natürlich dann, oder was heißt man kann, je nachdem, wie man das betreibt oder was man halt für eine Lücke findet. Wir leben jetzt auch nicht wie Gott in Frankreich. Aber uns ist das einfach bewusst, uns geht’s gut. Und wir schaffen es einfach, Geld gegen Freizeit. Also den Verdienst, den lassen wir da gerne – den jetzt ich als Beamter bekommen würde – den lasse ich da gerne liegen und tausche das lieber gegen Freizeit ein. Denn wir müssen uns alle klar sein, umgekehrt irgendwann mal im Alter oder wenn es später wird, der Deal in die andere Richtung funktioniert einfach nicht. #00:31:12-1#

PETER: Mhm (bejahend) Genau. #00:31:11-9#

CHRISTIAN: Und ein berühmtes Beispiel ist ja Steve Jobs, den nach wie vor viele für seine, für das was er erreicht hat mit Apple, nach wie vor feiern und preisen und schon fast Gott-Status hat. Und daweil hat er dann auch am Sterbebett gezweifelt, ob das so richtig war. Oder ob er nicht einfach mehr Zeit mit der Familie verbringen hätte sollen. Und mir ist es einfach wichtig, dass irgendwann mal ich sage oder auch meine Kinder sagen: „Papa, das hast Du gut gemacht. Schön, danke, dass Du Zeit mit uns verbracht hast.“ Und das ist mehr wert, als jeder Euro am Konto in meinen Augen. #00:31:45-3#

PETER: Das würde ich gerne so stehen lassen. Das ist wunderschön. #00:31:50-1#

CHRISTIAN: Danke. #00:31:51-6#

PETER: Christian, vielen Dank, dass Du Dir Zeit genommen hast. Es hat mega Spaß gemacht, mit Dir das Interview zu führen. // Und Deine Antworten sind auch sehr – finde ich – sehr inspirierend. Ich werde Informationen über Dich, über das was Du machst oder wie Ihr lebt, in den Shownotes verlinken. Und, ja, in dem Fall wünsche ich Dir noch viel Spaß mit Deinen drei Kindern und einen schönen Tag nach Landshut. #00:32:14-9#

CHRISTIAN: // Danke. // Ja, vielen Dank. Danke Peter, schöne Grüße in die Schweiz und bis dann. #00:32:20-2#

PETER: Danke. Tschau. #00:32:20-9#